Wer gerne autark reisen und mit dem Wohnmobil abseits von Campingplätzen Urlaub machen möchte, braucht dennoch Strom. Glücklicherweise hat sich die Solaranlage beim Camping längst etabliert und steht als sinnvolle Lösung parat.
Doch wie viel muss die Anlage leisten können? HYMER zeigt Ihnen, wie Sie dies ganz einfach herausfinden.
Individueller Bedarf beeinflusst die nötige Leistung der Solaranlage
Ausgangspunkt für Ihre Überlegungen ist stets der individuelle Stromverbrauch all Ihrer Geräte im Wohnmobil. In die Rechnung miteinzubeziehen ist hier neben dem Kühlschrank auch die Beleuchtung, das Laden mobiler Endgeräte, die Heizung und was sonst noch wichtig für Sie ist und Strom benötigt.
Notieren Sie sich deshalb zunächst alle Stromverbraucher inklusive des zugehörigen Verbrauchs in Watt pro Stunde. Anschließend bestimmen Sie, wie lange jedes Gerät täglich genutzt wird. Multiplizieren Sie dann die Wattzahl je Stunde mit der genauen Stundenzahl.
Ein Beispiel: Sie nutzen die LED-Leuchte am Bett zwei Stunden täglich. Sie verbraucht 3 Watt, insgesamt sind pro Tag 6 Watt nötig.
Am Schluss der Gesamtkalkulation erhalten Sie einen Wert, der den Verbrauch pro Tag angibt. Das wiederum ist die Leistung, die Ihre Solaranlage mindestens erbringen können sollte.
Diese Berechnung ist übrigens immer sinnvoll - unabhängig davon, ob Sie bei einem vorhandenen Wohnmobil eine Solaranlage nachrüsten oder ein neues Fahrzeug ab Werk mit einer Anlage erwerben möchten.
Auch auf die Jahreszeiten achten
Eine Solaranlage im Wohnmobil arbeitet mit Sonnenenergie. Reisen Sie im Winter, steht natürlich deutlich weniger Sonne zur Verfügung als während der Sommermonate. Berücksichtigen Sie das unbedingt bei der Kalkulation.
Angenommen, Sie benötigen 400 Wattstunden täglich, sieht das je nach Jahreszeit so aus:
- Im Sommer brauchen Sie bei fünf Sonnenstunden eine Leistung von 80 Watt Leistung
(400 Wattstunden / 5 Stunden) - Im Winter brauchen Sie bei einer Sonnenstunde die vollen 400 Watt Leistung
(400 Wattstunden / 1 Stunde)
Wie viel Watt bringt ein Solarmodul pro Stunde?
Dies ist abhängig von der Bauweise und dem jeweiligen Modell. Welche Leistung ein Solarmodul im Wohnmobil liefern kann, erfahren Sie entweder in der technischen Spezifikation oder bei Ihrem Hersteller.
Watt oder Watt Peak? Eine wichtige Unterscheidung
Viele Hersteller von Solarmodulen geben die Leistung der Anlage nicht in Watt an, sondern verwenden die Bezeichnung Watt Peak (kurz Wp). Diese beschreibt die Leistungsfähigkeit der Anlage unter Optimalbedingungen.
Denken Sie deshalb daran, dass die tatsächliche Leistung geringer ausfallen kann. Empfehlenswert ist es, eine Solaranlage zu kaufen, die ungefähr 20 bis 30 Prozent über der errechneten nötigen Leistung liegt.
Wichtig: Damit der Strom auch ohne Sonne fließt, braucht es eine Camping Solaranlage mit Speicher. Hier stehen Batterien unterschiedlicher Art zur Wahl, wobei deren tatsächliche Kapazität deutlich von der Nennkapazität abweichen kann.
Dies gilt vor allem für Bleiakkus, bei denen nur knapp 50 bis 60 Prozent der Nennkapazität genutzt werden kann. Berücksichtigen Sie dies unbedingt bei der Auswahl der Batteriegröße.
Für unser HYMER-Smart-Battery-System 2.0 setzen wir hingegen auf leistungsstarke LFP-Lithiumzellen, die bis zu 80 Prozent entladen werden können. Für noch mehr Autarkie!
Fazit: Wer clever rechnet, profitiert langfristig
Nehmen Sie sich für die Berechnung Ihrer Camping-Solaranlage ausreichend Zeit, steht einer sinnvollen Dimensionierung nichts im Wege.
Berücksichtigen Sie dabei unbedingt auch künftige Reisepläne und die Sonnenstunden-Situation in Ihren bevorzugten Reiseländern.
Sollten Sie dennoch Fragen ergeben und Sie sich eine Beratung wünschen, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.